Chris Rogers (Journalist) und Matt Writtle (Fotoreporter) aus Großbritannien

Datum: 17.06.2005.

Im Juni 2005 kamen Chris Rogers (Journalist) und Matt Writtle (Fotoreporter und Träger einiger Auszeichnungen in diesem Fach)  aus Großbritannien, um eine Fotoreportage über Medjugorje für die Zeitschrift «Times Magazine» zu erstellen. Für Chris war es wie eine Heimkehr nach 15 Jahren. Für Matt aber ist es das erste Mal, dass er nach Medjugorje kommt. Visnja Spajic hat mit ihnen ein Interview für Radio «MIR» Medjugorje gemacht.

 

Visnja Spajic: Herr Writtle, was führt Sie nach Medjugorje?

 

Matt Writtle: Ich hatte von Medjugorje nichts gehört, bis mich Chris vor ein oder zwei Wochen von der «Times» anrief und mich bat, mit ihm zu kommen. Etwas hat er mir erzählt, und das schien mir eine sehr aufregende Sache zu werden. In mir als Zeitungsreporter erwachte der Wunsch, zu kommen und zu sehen. Ich bin kein Katholik, aber ich meine, in Medjugorje herrscht eine bestimmte Atmosphäre. Die Seher haben mich mit ihrer Wärme und mit ihrer Freundlichkeit überrascht, besonders Jakov, und ich hatte ein besonderes Privileg, ihnen so nahe sein zu können.

 

Visnja Spajic: Und Sie, Herr Rogers ?

 

Chris Rogers: Ich war schon als Fünfzehnjähriger in Medjugorje und ich hatte eine wunderbare Erfahrung. Damals war ich als Schüler auf einer Pilgerreise. Jetzt aber, 15 Jahre danach, komme ich nicht nur als Pilger zurück, sondern auch als Zeitungsreporter. Ich bin dabei, für die «Times» einen Artikel zu schreiben, wie ich mich in diesen 15 Jahren verändert habe, aber auch darüber, wie sich Medjugorje verändert hat. Es war mir aber noch wichtiger zu sehen, ob ich hier als Dreißigjähriger die gleichen geistigen Erschütterungen haben werde wie damals als Jugendlicher. Es ist sehr schwer, über Sachen zu schreiben, in die man persönlich inkludiert ist! Ich merke, dass es sehr schwer ist, als Pilger und als Reporter hier zu sein!  Als ich das erste mal hier war, habe ich viel Zeit mit dem Seher Jakov verbracht. Er hat mich damals inspiriert, denn wir sind ungefähr gleich alt. Er gab sich cool und modern und doch so voll Liebe zu Gott und zur Gospa. Er hatte auch keine Scheu, darüber offen zu reden. Jakovs Glaube und die Atmosphäre von Medjugorje haben mein Leben verändert als ich fünfzehn Jahre alt war und das gleiche ereignet sich auch jetzt, bei meiner Wiederkehr. Es ist mir bewußt, dass ich meine Glaubwürdigkeit als Reporter in ganz England riskiere, indem ich über eine so persönliche Erfahrung in meinem Glauben an Gott schreibe und welchen Einfluß die Ereignisse von Medjugorje auf mich hatten, aber ich fühle, dass ich das tun muß. Meine Aufgabe als Journalist ist es nicht zu sagen, dass ich an die Erscheinungen glaube. An mir liegt es nur, einfach zu sagen, was ich sehe und was ich fühle.

 

Visnja Spajic: Denken Sie jetzt an ein Risiko wegen des Glaubens an Medjugorje oder wegen ihres Glaubens überhaupt?

 

Chris Rogers: Ich glaube, dass es ein Risiko ist, sowohl das eine wie auch das andere einzugestehen. Ich überschreite alle journalistischen Grenzen, indem ich über etwas schreibe, was mir so sehr am Herzen liegt. Nicht nur Gott, sondern auch Medjugorje.

 

Visnja Spajic: Kann man sich von seinen Überzeugungen im Glauben überhaupt distanzieren, wenn man etwas schreibt ?

 

Chris Rogers: Gerade darum geht es ja in diesem Artikel. Ich schreibe über meinen persönlichen Weg als Christ, aber auch als Journalist. Ein Journalist muß den Mut aufbringen, sich persönlich mit dem, was er schreibt, zu identifizieren. Aber gerade das ist es, was ich den anderen mitteilen möchte. In Medjugorje fühle ich mich wie zu Hause. Fünfzehn Jahre war ich weit von diesem Zuhause entfernt und als ich jetzt wiederkam, hatte ich Angst enttäuscht zu werden. Aber im Laufe dieser ganzen Woche habe ich große Gnaden durch die Seher und durch Pater Jozo Zovko erfahren und ich spüre, dass ich das Werk der Gospa verwirkliche. Mein Artikel zeigt Medjugorje, wie ich es sehe. Mit offenen Augen und mit offenem Verstand. Ich werde nicht predigen, ich werde einfach schreiben, was ich fühle und was ich sehe. Ich bin sicher, dass das Fotomaterial von Matt Millionen inspirieren wird !

 

Visnja Spajic: Ist Medjugorje in den Medien Ihres Landes bekannt ?

 

Chris Rogers: Viele, viele Katholiken in Großbritannien kennen und lieben Medjugorje, aber Medjugorje ist nicht so bekannt wie Sie vielleicht meinen. Dieser Artikel in der «Times» wird Millionen Menschen erreichen, die noch nie etwas von Medjugorje gehört haben und ich glaube, dass das für Großbritannien sehr wichtig ist. Die Leser mögen dann allein entscheiden, was sie darüber denken, ob es hier nun Erscheinungen gibt oder nicht. Das, was sie meiner Meinung nach am meisten berühren wird, ist, was ich als größtes Wunder von Medjugorje betrachte: Das Wunder, das sich in den Pilgern ereignet, die hierher kommen. Sie kehren mit Hoffnung heim, Hoffnung für sich selbst, Hoffnung für diejenigen, die sie lieben und Hoffnung für die Welt, in die sie zurückkehren. Ich glaube, dass in vielen Lesern der ‚Times’ der Wunsch wach wird, nach Medjugorje zu kommen, um Hoffnung für sich selbst zu finden. Allen, die nach Medjugorje kommen wollen, möchte ich folgendes sagen: Nehmt die Menschen immer wieder auf, es gibt viele gute Gründe dafür. Es ist wunderbar, wie die Familien die Pilger aufnehmen, aber vergeßt den Grund nicht, warum sie das tun!