Die Predigt des Apostolischen Visitators für Medjugorje, Msgr. Henryk Hoser, 5. August 2018

Datum: 05.08.2018.

„Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?“

 

Liebe junge Freunde,

hier sind Fragen, die wir uns am Ende unseres Festivals stellen, das voller Erfahrungen, intensiver Momente die ihr hattet in den Begegnungen die ihr erlebt habt, Bekanntschaften die gefestigt wurden und für die Zukunft: „Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?“

Heute, wie bei jeder Hl. Messe, ruft uns der Herr, dass wir seine Gaben nehmen, die auf zwei Tischen ausgesetzt sind: auf dem Tisch Seines Wortes und auf dem Tisch Seiner Eucharistie. Beide Tische sind absolut notwendig, um unseren Lebensweg fortzusetzen, den Weg, der uns zum Endziel führt.

In Afrika sagt ein Sprichwort, wenn du deinen Weg verloren hast und du nicht weiter weißt, erinnere dich daran, wo du hergekommen bist. Ihr seid aus der ganzen Welt gekommen, von verschiedenen Kontinenten und aus vielen Ländern. Die Unterschiede unter euch sind enorm.

Ein Dokument für die Vorbereitung der Synode für junge Menschen, das im Oktober in Rom stattfinden wird, lautet:

"die starken gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ungleichheiten, die ein Klima großer Gewalt schaffen und einzelne junge Menschen dazu anregen, in den Untergrund zu gehen und Drogenhandel zu betreiben;

ein politisches System, das von Korruption dominiert wird, dass das Vertrauen in Institutionen untergräbt, Fatalismus legalisiert und von den Verantwortungen befreit;

der Kriegszustand und die extreme Armut, die die Auswanderung anregen im Suchen einer besseren Zukunft;

In einzelnen Bereichen liegt die Schwerkraft, im nicht bekennen der Grundfreiheiten, sogar auch im Glaubensbereich sowie das nicht existieren persönlicher Unabhängigkeit, das vom Staat aufgesetzt wird.

solange an anderen Orten gesellschaftliche Ausgrenzung und Angst herrschen spornen sie einen Teil der jungen Menschen zum geschlossenen Kreis der Sucht (Drogen und  besonders Alkohol) und der sozialen Isolation.

In vielen Orten herrscht Armut, Arbeitslosigkeit und Ablehnung am Rande der Gesellschaft, es vergrößert die Zahl der jungen Menschen die in Bedingungen von Unsicherheit leben, sowohl materiell als auch wirtschaftlich und politisch. "

Wir alle kennen das Drama vieler Flüchtlinge und Immigranten in der Welt, und ihre Zahl erreicht Millionen.

Auf der anderen Seite haben wir die so genannten entwickelten Länder, wo man die Sattheit materieller Güter und übermäßige Verbrauchermentalität lebt, eine wahrhaftige Diktatur des Marktes, luxuriöse Mode als Ideal egoistischen und unsensiblen Leben für andere.

Die Familien zerfallen und sie formen sich leicht von Neuem, ohne sich Sorgen über das Schicksal der Kinder, zu machen, die den schweren Situationen, psychologischer und geistiger Not unterworfen sind.

Diese Bereiche werden leider zur geistigen Wüste, wo Einsamkeit, Verlust von Sinn, die Werte des Lebens die jungen Menschen in die Trauer stürzen, Depression und manchmal zu Selbstmord. Solch ein Leben ist wahrlich ein heidnisches Leben.

Der Heilige Paulus hatte keine Zweifel in Bezug auf dieses Verhalten, wir haben heute seine Worte gehört:

„Ich sage es euch und beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken! Er spornt uns an: „Legt den alten Menschen ab, der in Verblendung und Begierde zugrunde geht…und erneuert euren Geist und Sinn…und zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“

Liebe Jugendliche,

ihr seid aus einer Welt gekommen, die euch auf der einen Seite anzieht, und auf der anderen Seite widerlich ist. Widerlich wegen den zahlreichen Suggestionen, wegen der überall anwesenden Werbungen und der zahlreichen Vorschläge wie man das Leben leben sollte. Widerlich ist sie für Euch – die Zweifel und Unsicherheiten sind zahlreich, wer spricht die Wahrheit und wer lügt? Welcher Vorschlag und welches Angebot ist gut, und welche sind gefährlich? Wem soll man glauben und in wen Vertrauen haben?

Die Zeit der Jugend ist relativ kurz nach der Kindheit, es ist vor dem Erwachsenenalter und dem alt werden. Die Jugend ist eine kurze Zeit, aber vielleicht die allerwichtigste, denn es ist die Zeit der grundlegenden Wahlen und Entscheidungen, die für das zukünftige Leben ausschlaggebend sind.

Was uns Christen angeht, entdecken wir unseren Meister, Jesus Christus, der für sich, als ein Jünger ihm die Frage stellte, welchen Weg er gehen soll, wie er den Weg wissen soll, sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“

„Ich bin das Brot des Lebens.“

Die Antwort ist zusammengefasst, enthält aber alles. Nun, ich hoffe, dass ihr während dieses Festivals zumindest den Anfang des Weges erkannt habt, den ihr gehen solltet.

Die Person Jesu ist wirklich faszinierend, unter der Bedingung, dass wir Ihn kennenlernen.

Nun, hört dieses Gespräch:

Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. 

Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du?

Er antwortete: Kommt und seht! Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.

Heute, um sieben Uhr abends, wendet sich Jesus an uns und stellt die gleiche Frage: Was wollt ihr? Wen sucht ihr und weshalb sucht ihr ihn? 

Jesus ist ein sicherer Lehrer.  Schreibt euch nicht zu spät in seine Schule ein. In derselben Schule werdet ihr eine Lehrerin finden: Maria, die Mutter Gottes, Maria die Erzieherin und Königin des Friedens! Eine solche Schule ist mehr wert als die beste Hochschule der Welt! Maria wird nicht müde um uns auf ihren Sohn zu verweisen: "Tut, alles was Er euch sagt!" Dies ist die Antwort auf die Anfangsfrage: „Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?“ Amen.