Gespräch mit Pater Svetozar Kraljevic, Direktor des Mutterdorfes „Majcino selo“

Datum: 24.12.2008.

Das Mutterdorf wurde zur Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen gegründet und übt diese Tätigkeit seit 1993 in Bijakovici, Pfarre Medjugorje, aus. Gründer ist der verstorbene Pater Slavko Barbaric. Der derzeitige Leiter des Mutterdorfes ist Pater Svetozar Kraljevic. Mit ihm haben wir über Weihnachten im Mutterdorf gesprochen und auch über die Tätigkeiten im vergangenen Jahr.

 

Pater Svetozar, wie bereitet ihr euch auf die Feier Weihnacht im Mutterdorf vor?

 

P. Svetozar: Es gibt da mehrere Elemente. Die Kinder bemühen sich, dieses Halbjahr gut abzuschließen, ihre Noten zu verbessern, damit sie mit ehrlichen und qualitativ guten Ergebnissen die Schule abschließen. Aber wir haben auch noch einige praktische Dinge zu klären. Gerade haben wir darüber gesprochen, welche Kinder sich für eine Heimreise vorbereiten sollen und welche Kinder vielleicht nicht nach Hause fahren sollen, welche können und welche nicht… Dann haben wir auch noch zu entscheiden, welche Betreuer hier bleiben werden. Das ist zurzeit die wichtigste Vorbereitung und das ist ziemlich kompliziert. Unser Team ist in diesen Tagen mit all diesen Vorbereitungen sehr beschäftigt.

 

Wie war das vergangene Jahr im Mutterdorf?

 

P. Svetozar:

Es war voll Leben und voll von Ereignissen. Wenn wir „Mutterdorf“ sagen, denken wir auch an das Kinderdorf, wo wir zur Zeit 54 Kinder haben, wir denken aber auch an den Kindergarten und an die Gemeinschaft „Barmherziger Vater“ und an die Gemeinschaft „Majka Krispina“, in die wir schutzlose Frauen aufnehmen, die Probleme haben. Ich glaube, dass auch eine Frau mit zwei Kindern aus Ljubuski in diesem Jahr eine bessere Weihnacht haben wird. Sie war zwei Monate bei uns und hat dann zu ihrem Gatten gesagt, er solle sich von seiner Abhängigkeit vom Alkohol heilen lassen, er solle sein Leben ändern. In diesen zwei Monaten hat er begriffen, dass er sein Leben ändern muß. Diese Frau wird in diesem Jahr zum ersten Mal nach so vielen Jahren Weihnachten ohne Alkohol feiern, in Nüchternheit, qualitativ hochwertig und positiv. Wir haben auch noch andere Personen, Frauen, Mütter, Kinder, die eine würdige, geistliche Weihnacht feiern werden. Wir haben hier auch jugendliche Männer, die diese Weihnacht nicht auf der Strasse verbringen werden.

 

Worauf legen Sie besonderen Wert bei Ihrer Arbeit mit den Kindern?

 

P. Svetozar: Im Kinderdorf haben wir uns in all dieser Zeit praktisch bemüht, den Kindern ein vernünftiges Leben zu organisieren, in dem sie jeden Tag kreativ gestalten können. Das Fernsehen kann das Leben nicht kreativ erfüllen. Wir organisieren im Mutterdorf Musik und auch künstlerische Betätigungen und wir fördern sicherlich auch den Lernerfolg in der Schule und den Sport. Wir lenkten unsere Aufmerksamkeit auch stets auf das Gebet.

 

Unlängst hat jemand gesagt: „Wenn wir Glück für uns selbst suchen, werden wir es nie finden. Wenn wir das Glück des Nächsten suchen, wenn wir uns bemühen, den Nächsten glücklich zu machen, dann werden wir selber und auch unser Nächster glücklich sein. In diesem Sinn wünsche ich allen eine gute, gesegnete und heilige Weihnacht.

                                                       Dragana Dugandzic u. Ivana Zovko