Mons. Hoser: „Wir brauchen die bitteren Tränen des Hl. Petrus“

Datum: 19.04.2019.

Der Apostolische Visitator, Erzbischof Henryk Hoser, war Hauptzelebrant bei der Abendliturgie am Palmsonntag in Medjugorje.

Bei seiner Predigt sagte er: 

„Liebe Brüder und Schwestern!

Mit dem Palmsonntag, den wir heute feiern, beginnt die wichtigste und feierlichste Woche des ganzen Jahres, die uns zur Auferstehung des Herrn führt.

Der Hl. Paulus hinterließ uns dazu folgende Worte, die wir uns einprägen sollten: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos.“ (1 Kor 15,14). Die Heilige Woche, die nun beginnt, sollte unsere Lebensbeziehung mit dem Auferstanden stärken, unsere Verbindung mit der Kirche Christi erneuern und unsere Beziehungen zu unseren Brüdern und Schwester in Christus stärken.

Wir leben die Heilige Woche in Echtzeit, das bedeutet, dass wir berufen sind, Stunde für Stunde und Tag für Tag Jesus zu folgen in allem was er vor seiner Passion und in seiner Passion durchlebte, aber wir sollen auch seinen Tod am Kreuz betrachten. Am Ende werden wir die Zeugen seiner Auferstehung und der unbeschreiblichen Freude darüber werden, dass er lebt.

Am Gründonnerstag wird in der Kathedrale des Bischofs eine Heilige Messe mit der Segnung des Öls stattfinden und die Priester werden ihre priesterlichen Gelübde erneuern. An diesem Abend feiern wir die Heilige Messe vom letzten Abendmahl unseres Herrn. Wir sind auch alle zur Liturgie und Kreuzverehrung am Karfreitag eingeladen. Den Höhepunkt der Heiligen Woche bildet dann die Feier der Osternacht.

Die heutige Liturgie bereitet uns  in einem überraschenden Kontrast auf die letzten Schritte der Fastenzeit vor. Zu Beginn nehmen wir teil am triumphalen Einzug unseres Herrn in Jerusalem. Die Mengen jubelnd und preisen den Herrn: „Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe!“ (Lk 19,38).

Die gleichen Menschenmengen riefen dann nur wenige Tage danach voller Hass im Herzen vor Pilatus aus: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!

“
Ist das überraschend? Nein! Wie viele Christen wurden getauft, haben die Sakramente empfangen, fielen in Sünde und wurden Atheisten, Liberale oder Feinde Christi und Seiner Kirche.

Sie kreuzigen ihn, verbannen ihn und spucken auf ihn! 
Wie oft zwingen wir anderen Menschen Kreuze auf, anstatt ihnen zu helfen, diese Kreuze zu tragen? Wie oft betrügen wir Gott und die, die wir lieben?


Liebe Brüder und Schwestern, die Heilige Woche lädt uns ein zu weinen, wie es der Hl. Petrus getan hat. Er schwor, dass er Jesus nicht kennen würde und erinnerte sich dann an seine Worte an ihn, dass er ihn dreimal verleugnen würde bevor der Hahn kräht. Und so ging Petrus heraus und weinte bitterlich. Ja, wir alle brauchen diese Tränen. Amen.“