Msgr. Dr. Kurt Knotzinger verstarb am 7. März 2010 in Wien

Datum: 14.03.2010.

Msgr. Dr. Kurt Knotzinger, der am 7. März 2010 im 83. Lebensjahr verstarb, zählte zu den ersten Zeugen der Ereignisse von Medjugorje im deutschen Sprachraum. Das „Pilgernde Gottesvolk“ liebte und schätzte Kurt Knotzinger wegen seines unermüdlichen Einsatzes für die Gospa. Bereits in den 80er Jahren begleitete er Medjugorje-Pilger in die Herzegowina. In zahlreichen Vorträgen und Publikationen wies Msgr. Kurt Knotzinger auf das besondere Geschenk hin, das der Himmel den Menschen in dieser Zeit durch die Erscheinungen der Gottesmutter in Medjugorje bereitet und folgte  gerne den Einladungen von Medjugorje-Gebetsgruppen, für den Frieden in besonderer Weise zu beten. Zu den Botschaften der Gottesmutter verfasste er immer wieder die Betrachtungen, die  wir regelmäßig in der OASE DES FRIEDENS veröffentlichten.

Kurt Knotzinger wurde im Jahr 1953 von Kardinal Theodor Innitzer im Wiener Stephansdom zum Priester geweiht. Seine erste Kaplanstelle war in Gerasdorf bei Wien, wo er Jahre später erleben durfte, wie der Sohn einer jener Familien, die er aus dieser Zeit kannte, durch Medjugorje zum Priestertum geführt wurde.

1961 promovierte Kurt Knotzinger mit dem Thema "Ein Beitrag zur aszetisch-mystischen Deutung des Hohenliedes unter besonderer Berücksichtigung seiner Erklärung durch Bernhard von Clairvaux" zum Doktor der Theologie.

In den Jahren von 1966 bis 1987 wirkte Kurt Knotzinger als Spiritual am Seminar Sachsenbrunn der Erzdiözese Wien. Als Musiker komponierte er Gesänge zur Messfeier und leitete den bekannten Schulchor von Sachsenbrunn, der bei öffentlichen Auftritten, unter anderem in London, Rhodos und im Vatikan, hohe Anerkennung fand.

Nach seiner Pensionierung als Lehrer leitete Kurt Knotzinger noch einmal eine Pfarre in Wien. Gerne erinnere ich mich an ein gemeinsames Mittagessen in einem einfachen Gasthaus auf seinem Pfarrgebiet: die Freude der Wirtsfamilie und der Gäste beim Anblick ihres humorvollen Pfarrers, der sie alle beim Namen kannte, war herzerfrischend.

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Msgr. Kurt Knotzinger als Seelsorger im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien. Zuletzt wohnte er im Carolusheim in der Pfarre Weinhaus, wo er auch verstarb.
 
Meinen ersten Kontakt mit Msgr. Kurt Knotzinger hatte ich im November 1984. Er rief mich an und teilte mir mit entschlossener Stimme mit, dass er nach Medjugorje fahren wolle. Zu dieser Zeit organisierte ich mit Freunden von Wien aus die Medjugorje-Fahrten. Diese erste Reise musste für ihn eine besondere Erfahrung gewesen sein, denn immer wieder hat er später davon erzählt. 
Auch erinnere ich mich noch gut an ein Telefonat im Sommer 1991. Kurt Knotzinger war zu dieser Zeit im Krankenhaus und wurde für eine große Operation vorbereitet. Unmittelbar bevor man ihn in den Operationssaal brachte, fragte er mich: "Kannst Du mich zur Medjugorje-Tagung nach Augsburg führen?“ Der Gedanke, über Medjugorje sprechen zu können, gab ihm die Kraft, den Eingriff gut zu überstehen und auffällig rasch wieder zu genesen.

Die letzte Begegnung zwischen Kurt Knotzinger und der Seherin Marija Pavlovic im Wiener Stephansdom am 15. September 2009 wird mir immer in Erinnerung bleiben:
Marija, die neben mir in der ersten Bankreihe saß, erblickte den Priester, der unweit von uns im Rollstuhl war. Sofort stand sie auf, eilte zu ihm hin und umarmte ihn. Als sie wieder neben mir war, sah ich, wie Kurt Knotzinger überrascht aufblickte und sein Gesicht vor Freude strahlte. Marija war sehr gerührt. Wahrscheinlich ahnte sie, dass es ihre letzte Begegnung mit diesem lieben Menschen und großen Marienverehrer auf dieser Welt war.

Zeitlebens hat Kurt Knotzinger stets abgewunken, wenn man ihm für sein Tun besonders danken wollte; zu selbstverständlich schien ihm sein Einsatz für Gott und die Menschen. So bleibt uns heute nur, Gott für das Geschenk dieses außerordentlichen Priesters von ganzem Herzen zu danken und darauf zu vertrauen, dass wir in ihm einen Fürsprecher im Himmel haben werden.


Christian Stelzer