Msrg. Radoslaw Zmitrowicz, Weihebischof von Kamyanets-Podilsky in der Ukraine, Teilnehmer am Seminar für Priester

Datum: 17.07.2015.

„Ich bin das erste Mal beim Seminar, es gefällt mir, die Themen sind gut ausgewählt und  ich bin froh, dass so viele Priester aus der ganzen Welt anwesend sind. Ich meine, allein der Ort für dieses Seminar ist auch sehr wichtig, denn wie auch der Papst  sagt, dass infolge vieler kriegerischer Auseinandersetzungen bereits der 3. Weltkrieg schon begonnen hat. Aber hier in Medjugorje kann man konkret sehen, wie Gott in die Geschichte eingreift, da es einerseits  in der Welt Schwierigkeiten gibt, andererseits schenkt er uns Medjugorje als ein Zeichen zur Lösung dieser

Schwierigkeiten Wir brauchen dieses Zeichen, weil die Christe in der Welt immer weniger werden und weil die Gläubigen und der Glaube immer mehr in Bedrängnis geraten, darum brauchen wir dieses Zeichen der mütterlichen Liebe, die uns stärkt und den Weg zeigt, wie wir mit Gott alles zum Guten wenden können.“

„Der Kriegszustand in der Ukraine hat auch die Kirche in Mitleidenschaft gezogen. Inder Ukraine gibt es je nach Gebiet verschiedene Wirklichkeiten. Schon in den Kirchen herrscht Verschiedenheit, weil wir drei verschiedene Kirchengemeinschaften haben, drei orthodoxe Kirchen und einige protestantische Gemeinden. Mein Bistum ist zwar tausend km von der Kriegsfront entfernt, aber der Krieg hat aller Regionen erfasst, immer ist ein Ehemann, ein Bruder, ein Vater oder ein Sohn  im Kampf, sie kehren meist mit allen posttraumatischen Belastungen, die ihre Psyche und ihre Seele belasten. Ein trauriges Beispiel, das sich in jüngster Zeit ereignet hat, einige dreißig junge Männer kehrten aus einem russischen Lager wo sie als Gefangene  waren nach Hause zurück, dort wurden sie gefoltert und zuletzt noch entmannt…

Können sie sich vorstellen, wie sich diese jungen Männer in den jungen Jahren ihrer Manneskraft  denen die Mannbarkeit genommen wurde , fühlen? Wie viel Hilfe werden sie benötigen, um ihren Zustand anzunehmen und damit leben zu lernen?

Das sind alles Erscheinungen eine Kriegszustandes eines postkommunistischen Systems. Grosse und weitverzweigte Korruptionen, Ausnützung dieser Situation und sich damit bereichern. Andrerseits sehe ich aber auch wie sich das Gute diesem Übel entgegenstellt und wie diese schwierigen Zeiten echte Heroen und Helden hervorbringt, gerade bei Menschen, die sich aufopfern, Hilfe organisieren, Gebetsketten gründen. Das größte Problem, das sich mir stellt; ist das Problem der Hoffnungslosigkeit, Viele Mensche glauben nicht mehr, dass es einmal besser wird. Wen auch die Regierung geändert wurde, echte Veränderungen gibt es nicht. Besonders die Jungend will nicht glauben, dass man anders leben kann.

Es gibt aber meiner Meinung nach zwei Quellen. Die erste Quelle wäre Lernen aus der Geschichte, aus historischen Ereignissen, dass nämlich die Menschen und die Gesellschaft sich zum Guten entwickeln können. Leider kann man diese Entwicklung in der Ukraine und auch nicht in der ganzen Welt erkennen im Gegenteil, alles wird schlechter. Die Historie kann uns also nicht helfen-

Die zweite Quelle ist: Die persönliche Begegnung mit Jesus, dem Erlöser. Wenn nämlich der Mensch in seinem eigenem Herzen Jesus aufnimmt und Erfahrung mit Ihm macht, dann wird das zum Fundament neuer Hoffnung. Ich bin sicher, die Mission der Kirche ist heute nicht eine tote  einer Religion, sie ist vielmehr den Menschen eine konkrete Hilfe, um Jesus Christus im Gebet zu begegnen, das den Glauben vertieft. Fürwahr, das ist  eine sehr demütige, denn man muss den Familien und den Kriegsteilnehmern konkret, den an  PTSP (Unversöhnlichen, Hasserfüllten) erkrankten helfen. Da öffnet sich ein weites Feld pastoraler Tätigkeit…“