Neuer Papst gewählt - Franziskus

Datum: 14.03.2013.

Der neue, 266. Papst, ist der Jesuit Jorge Mario Bergoglio, der 77 jährige bisherige Erzbischof von Buenos Aires. Der neue Papst wählte den Namen Franziskus. Dies ist das erste Mal in der Geschichte der Kirche, dass ein Bischof von Rom diesen Namen angenommen hat, und es ist das erste Mal, dass ein Jesuitenpater zum Papst gewählt worden ist und es ist der erste Papst, der aus Lateinamerika kommt. Jorge Mario Bergoglio wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires geboren, in einer Familie mit fünf Kindern; sein Vater war ein italienischer Einwanderer, so dass der neue  Papst die argentinische und die italienische Staatsbürgerschaft besitzt. Er erlangte einen Diplomabschluß in technischer Chemie, später aber entschied sich für die Priesterlaufbahn und trat ins Priesterseminar ein. Das Noviziat bei den Jesuiten begann er am 11. März 1958. Nach dem Studium der Geisteswissenschaften in Chile und seiner Rückkehr nach Buenos Aires beendete er 1963 das Philosophiestudium an der Philosophischen Fakultät des Kollegiums "San Jose" in San Miguel. In den beiden folgenden Jahren war er Professor für Literatur und Psychologie am Kollegium "Immacolata" in Santa Fe, im Jahr 1966 lehrte die gleichen Fächer am Kollegium "Salvatore" in Buenos Aires. Von 1967 bis 1970 studierte er Theologie an der Theologischen Fakultät des Kollegiums "San Jose" in San Miguel. Zum Priester geweiht wurde er am 13. Dezember 1969. Nach seinem Terziat im Jesuitenorden, das er 1970 – 1971 in Alcalá de Henares (Spanien) verbrachte, legte er am 22. April 1973 die ewigen Gelübde ab. Er war Novizenmeister in Villa Barilari in San Miguel (1972 - 1973), Professor an der Theologischen Fakultät, Konsultor in seiner Provinz und Rektor des Kollegiums. Am 31. Juli 1973 wurde er zum Provinzial Argentiniens gewählt und dieses Amt bekleidete er sechs Jahre lang. Von 1980 und 1986 war er Rektor des Kollegiums der Philosophischen und der Theologischen Fakultät in San José und Pfarrer von San José in der Diözese San Miguel. Im März 1986 ging er nach Deutschland, um dort die Arbeit an seiner Dissertation abzuschließen, danach wurde er von den Oberen in das Kollegium "Salvatore" versetzt, von wo aus er dann in die Jesuitenkirche von Cordoba versetzt wurde, wo er als spiritueller Direktor und Beichtvater tätig war. Der Sel. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 20. Mai 1992 zum Weihbischof von Buenos Aires, und am 27. Juni des gleichen Jahres empfing er durch Kardinal Antonio Quarracino, den Apostolischen Nuntius Ubaldo Calabresi und den Bischof von Mercedes-Luján Emilio Ogñénovich die Bischofsweihe in der Kathedrale von Buenos Aires. Am 3. Juni 1997 wurde er zum Koadjutorerzbischof ernannt und folgte Kardinal Quarracino nach dessen Tod am 28. Februar 1998 als Erzbischof von Buenos Aires. Als Erzbischof fuhr er mit öffentlichen Verkehrsmitteln, und statt im Bischofspalast lebte er in einer Mietwohnung, sodass er "Kardinal der Armen" genannt wurde. Er spricht Spanisch und Italienisch und versteht auch Deutsch. Er gilt als guter Koch, Opernliebhaber, als Freund der griechischen Klassiker, als Freund von Shakespeare und Dostojewski, und als guter Schwimmer, obwohl er seit der Kindheit Probleme mit der Lunge hat. Er schrieb folgende Bücher: "Meditaciones para religiosos" (Meditationen für Ordensleute) 1982, "Reflexiones sobre la vida apostolica“ (Reflexionen über das apostolische  Leben) 1986, und "Reflexiones de esperanza“ (Reflexionen über die Hoffnung) 1992. Er war Ordinarius für die Gläubigen des Orientalischen Ritus in Argentinien, die über keinen Ordinarius des eigenen Glaubens verfügen. Darüber hinaus war er Großkanzler der Katholischen Universität Argentiniens. Bei der 10. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober 2001 war er Generalrelator. Vom November 2005 bis November 2011 war er Präsident der Argentinischen Bischofskonferenz. Beim Konsistorium vom 21. Februar 2001 wurde er von Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben, seine Titelkirche ist San Roberto Bellarmino. Er war Mitglied der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, des Päpstlichen Rates für Familien, der Kongregation für Gottesdienst und Sakramentenordnung und der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens. (IKA)