Bischof Palić in Medjugorje: Wenn ihr nach Hause zurückkehrt, soll man sehen können, dass euch das Treffen mit Jesus verwandelt hat

Datum: 05.08.2022.

Am vierten Tag des 33. Mladifestes versammelten sich Zehntausende junger Menschen aus rund 70 Ländern der Welt. Der Bereich des Außenaltars der Kirche St. Jakobus war der Ort der Begegnung, wo man die Katechesen und Zeugnisse hören konnte. Nicht einmal die starke Sonne und das heiße Wetter hinderten die Jugendlichen daran, aktiv am Vormittags- und Nachmittagsprogramm teilzunehmen.

Der Koordinator des Programms, der Pfarrer von Medjugorje, P. Marinko Šakota, leitete das Morgengebet. Die Katechese hielten dann die Psychotherapeutin Ankica Baković und die ew. Schwester Dominika Anić, eine Reality-Psychotherapeutin.

Ankica Baković sprach zu den Jugendlichen über die Krankheiten, mit denen Menschen unserer Zeit konfrontiert sind, und denen sie in ihrer Arbeit begegnet. Viele bieten ihre Lösungen vor allem jungen Menschen an, sagte Baković, denn die Jugendzeit ist die Zeit der Suche, des Hinterfragens, der inneren Entwicklung, und genau deshalb werden den Jugendlichen die meisten Angebote gemacht, aber die Frage ist, welche Wahl treffen wir.

Sie sagte, dass es für sie einfacher war, mit Menschen zu arbeiten, die gläubig sind und eine Art Beziehung zu Gott haben. Es ist auch wichtig, ein gutes Verhältnis zu seinen Nächsten zu haben, denn daraus erwächst Friede und alles andere Gute, aber es zeigt auch, wie wichtig es ist, ein authentisches Leben zu führen.

„Ein authentisches Leben zu führen, indem man den Lehren Jesu Christi folgt, bedeutet heute leider, sich von der Gesellschaft zu unterscheiden und dadurch Ressentiments zu erleben, manchmal vielleicht sogar Nicht-Akzeptanz. Aber wir müssen uns wieder die Frage stellen: Von wem will ich akzeptiert werden? Das ist eine persönliche Wahl. Wenn du von der Welt und einigen Trends akzeptiert werden möchtest, machst du ganz einfach das, was man von dir erwartet, und dann wirst du akzeptiert. Wenn du von Jesus angenommen werden willst, wenn du Frieden in deiner Seele haben willst, bist du von Jesus immer angenommen. Wenn du Jesus annehmen willst, dann solltest du seinen Pfaden folgen. Die Leute kommen zerrissen zu mir, weil sie es einerseits Jesus nachfolgen wollen und andererseits den Menschen gefallen möchten. Wir müssen eine Entscheidung und eine Wahl treffen. Es ist unrealistisch, wenn man den Menschen gefallen will, zu erwarten, inneren Frieden zu haben. Um den Frieden muss man kämpfen. Jesus ruft uns zum Kampf und Handeln auf. Wir müssen etwas tun. Wir können nicht passive Beobachter unseres Lebens sein und darauf warten, dass Zufriedenheit und Glück von selbst zu uns kommen. Glück ist nicht etwas, was vom Himmel fällt. Glück ist nicht etwas, das man kaufen kann. Glück ist es nicht etwas, das dir jemand anderer geben kann. Glück ist das Ergebnis meines Lebensstils, dessen, wie ich lebe, was ich tue und woran ich glaube“, sagte Ankica Baković.

Auch Sr. Dominika Anić, eine Franziskanerin, hielt den Jugendlichen eine Katechese. Sie sprach zu den jungen Leuten über das Programm der göttlichen Liebe, sie fragte die Jugendlichen: „Warum seid ihr hier, warum seid ihr zum Mladifest gekommen? Wonach sucht ihr in eurem Leben?“ und dann gab sie auch eine Antwort. „Ich würde sagen, im Namen von euch allen, dass ihr gekommen sind, um von neuem eure Sehnsucht zu berühren, um in Berührung zu kommen mit deinem tiefsten Sein, das Liebe genannt wird. Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. Ihr seid gekommen, um zu lernen und Frieden zu suchen. Zu lernen, im Frieden zu sein. Ihr seid gekommen, um vom Schöpfer des Friedens zu lernen“, sagte Sr. Dominika. Nach ihr gab während des Morgenprogramms noch eine weitere Schwester den Jugendlichen ein Zeugnis.

Es handelt sich um die Schwester Marija Benedikta Nina Krapić aus Kroatien. Sie befasste sich viele Jahre mit Schauspiel und Journalismus. Sie arbeitete als Moderatorin und Journalistin bei Radio Trsat. Ihre Berufung zum Ordensleben entdeckte sie nach und nach, indem sie nachdachte und den Willen Gottes für ihr Leben suchte, und der Anstoß zur Veränderung war gerade ein Besuch in Medjugorje. In die Gesellschaft der Barmherzigen Schwestern trat sie 2014 nach Abschluss ihres Jurastudiums. 2016 trat sie in das Noviziat und nahm den Ordensnamen Marija Benedikta an. Sie gab Zeugnis über ihre Lebensveränderung  und den Weg zur Berufung als Nonne und empfahl den jungen Leuten, sich auf diesem heiligen Boden in die Arme Marias zu legen, um ihr Herz verändern zu lassen.

Der Vormittagsteil des Programms endete mit dem Zeugnis eines Priesters aus Frankreich, Sebastian Brier. Auch seine priesterliche Berufung ist mit Medjugorje verbunden, und in allem betonte die Führung und den Schutz Unserer Lieben Frau, der Königin des Friedens. Er sagte, dass es heuer 20 Jahre sind seit dem großartigen Werk durch die Fürbitte der Königin des Friedens. Er kam nämlich im Dezember 2002 zum ersten Mal nach Medjugorje.

Das Nachmittagsprogramm begann um 17 Uhr mit den Zeugnissen junger Menschen aus der Gemeinschaft Cenacolo, gefolgt vom abendlich-liturgischen Gebetsprogramm, nämlich dem Rosenkranzgebet und der heiligen Messe um 19:00 Uhr, die vom Bischof von Mostar-Duvanj, Mons. Petar Palić, geleitet wurde, der seine Predigt mit den Worten von Papst Franziskus begann, in denen dieser über die Bischöfe nachdenkt. Papst Franziskus sagt: Der Bischof wird sich „bisweilen an die Spitze stellen, um den Weg anzuzeigen und die Hoffnung des Volkes aufrecht zu erhalten, andere Male wird er einfach inmitten aller sein mit seiner schlichten und barmherzigen Nähe, und bei einigen Gelegenheiten wird er hinter dem Volk hergehen, um denen zu helfen, die zurückgeblieben sind, und – vor allem – weil die Herde selbst ihren Spürsinn besitzt, um neue Wege zu finden.“ (EG 31)

„Ich bin heute als Bischof dieser Diözese hier, um unter euch zu sein ‚mit schlichter und barmherziger Nähe’ und damit wir gemeinsam, wie die mit Maria versammelten Apostel, hören, was uns Jesus sagen will", sagte Bischof Palić und bezog sich auf eine der Fragen, die Jesus im heutigen Evangelium stellte: „Und ihr, für wen haltet ihr mich?“ Er bot eine Antwort an.

„Lasst uns die Frage Jesu anders formulieren: „Warum folgst du mir nach? Warum hast du alles verlassen, was du kennst? Wer, sagst du, bin ich?" Es würde sich lohnen, auch andere Fragen in unseren Herzen widerhallen zu lassen: Warum bist du heute hier, bei dieser Messe? Warum bist du hergekommen und bist nicht in der Kirche in deinem Ort, mit Jugendlichen aus deiner Gemeinde? Warum willst du oder hast du dich entschieden, diesem Galiläer zu folgen? Warum bist du auf seinem Weg? Die Antwort ist einfach: Ich suche, das heißt, wir suchen! Ja, der Mensch ist ein Suchender. Er sucht gute Lebensbedingungen, er sucht eine gute Arbeit, eine gute Frau, einen guten Ehemann, Freund, Freundin. Der Mensch sucht auch nach dem Sinn seines Lebens, er sucht eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn der Qualen, des Leidens und Sterbens. Der Mensch sucht seine Identität, er will sich selbst finden. Wir werden uns nur dann finden, wenn wir Jesus finden“, sagte Msgr. Palić, mit dem 524 Priester konzelebrierten.

Am Ende sagte der Bischof, dass dieses Jugendtreffen in der Nähe des Festes der Verklärung des Herrn stattfindet.

„Der Herr zeigte Petrus, Johannes und Jakobus durch seine Verklärung seine Realität, aber auch ihre Zukunft. Wenn ihr in eure Häuser, Familien, Schulen und Fakultäten zurückkehrt, an eure Arbeitsplätze, dann soll sich zeigen, dass die Begegnung mit Jesus Christus auch euch verändert hat. Lassen wir es zu, dass uns jede Eucharistie, jede Begegnung mit Ihm verändert", lud Mons. Palić die Jungen ein, aber er leitete sie auch an, „alle Priester, die euch auf eurem Lebensweg eine Stütze waren und die euch begleiten'', in euren Gebeten vor den Herrn zu stellen.

Nach der Messe wurde der Film der Gemeinschaft Cenacolo „Celebration is for you“ gezeigt. (FOTO)