Kardinal De Donatis bei der Eröffnung des Jugendfestivals: Ich bringe euch die herzlichen Grüße und Segenswünsche des Heiligen Vaters

Datum: 02.08.2019.

Das Jubiläum des 30. Jugendfestivals von Medjugorje hat am 1. August mit einer Heiligen Messe begonnen, die Kardinal Angelo de Donatis, der Generalvikar von Rom, gemeinsam mit 620 weiteren Erzbischöfen, Bischöfen und Priestern zelebriert hat. Dutzende tausend Jugendlich waren an diesem Abend bereits in Medjugorje versammelt, 1,747.100 weitere Mitfeiernde gab es auf dem Live-Stream der Online-Übertragung, was so viel war wie noch nie zuvor. Er sei „dankbar gegenüber Gott und jeden von euch, als Hauptzelebrant der Eröffnungsmesse eingeladen worden zu sein“, stellte Kardinal De Donatis gleich bei der Eröffnung der Messfeier fest, und erklärte weiter: „Ich bringe euch die herzlichen Grüße und den Segen des Heiligen Vaters.“

De Donatis griff das Motto des Treffens „Folge mir nach“ auf: Um diese von Jesus ausgesprochene Einladung zu hören, sei es nötig, dass der Heilige Geist die Herzen des Menschen öffne und sie mit göttlicher Weisheit fülle. Drei Anweisungen könne man aus der Stelle im Markusevangelium entnehmen, so der Kardinal: Erstens sei das Himmelreich „wie ein Schleppnetz, das ins Meer geworfen wird und eine alle Arten von Fischen einfängt. Sobald es voll ist, bringen es die Fischer an Land. Sie setzen sich dann hin, sammeln den guten Fisch in Körben und werfen die nutzlosen Tiere weg.“

Als zweite mögliche Anweisung bezeichnete der Kardinal die „Wahrheit“, mit der Jesus über das Gericht spreche – und die von Christen nicht geleugnet werden dürfe, wenn sie jeden Sonntag im Glaubensbekenntnis „Er wird wiederkommen zu richten die Lebenden und die Toten“ bekennen. Eine dritte Anweisung sei, dass Jesus denjenigen als Jünger des Gottesreiches sehe, der wie ein Hausbesitzer aus seinem Lager sowohl Neues als auch Altes herausholt. Kardinal Donatis deutete dies so, dass ein echter Weiser zugleich jene alten Dinge lebe, die dem Menschen immer neue Freude bereiten, zugleich aber auch Neues, das den Geschmack des Alten habe.

Diese Anweisungen Jesu seien drei „Perlen“, die „aus der Muschel des Evangeliums gezogen“ wurden, so der Generalvikar von Rom. Sie sollten zu einem reinen Geist beitragen, sollten zu einem Leben in Wahrheit anregen, stets das gerechte Urteil Gottes über den Menschen im Blick, und sollte auch dabei helfen, „neue Menschen zu werden, die ihre Wurzeln in die Tradition von Gottes Heiligen legen“. Die Jugend möge den Heiligen Geist um dieselbe Weisheit bitten, mit welcher er die Gottesmutter Maria bedacht habe, die über alles nachgedacht und alles in ihrem Herzen bewahrt habe. Kardinal De Donatis verwies hier auch auf den Heiligen Alfons von Ligouri, der im 17. Jahrhundert mit großer Weisheit seine Mitbürger in Neapel evangelisiert habe. „Vater, sende deinen Heiligen Geist, und erneuere unsere Herzen nach dem Bild deines Sohnes Jesus, der aus der Jungfrau Maria geboren wurde“, beendete der Kardinal seine Predigt.

"Papst hat Tore nach Medjugorje geöffnet"

Vor der Messe hatte am Donnerstagnachmittag zunächst eine Präsentation der 80 beim Jugendfestival teilnehmenden Herkunftsländer der Jugendlichen stattgefunden, sowie auch eine Pressekonferenz, bei der Apostolische Visitator Erzbischof Henryk Hoser und der Pfarrer von Medjugorje, P. Marinko Sakota, den anwesenden Journalisten Frage und Antwort standen.

Erzbischof Hoser sprach dabei von einer „Dynamik der Neuevangelisierung“, für welche Medjugorje ein „neues Modell“ anbiete. „Medjugorje untersteht nicht direkt dem Rat für die Neuevangelisierung, sondern dem Staatssekretär“, hob der päpstliche Visitator dabei hervor und erinnerte an die neue Erklärung des Heiligen Stuhls vom Mai 2019, wonach Pfarren, Diözesen, Bischöfe und Kardinäle nun offiziell Wallfahrten nach Medjugorje unternehmen und dort an allen Feierlichkeiten teilnehmen dürfen. „Wir jetzt werden die Zeugen dessen“, sagte Hoser. „Der Heilige Vater hat die großen Tore geöffnet, um nach Medjugorje zu kommen“.

Der Pfarrer von Medjugorje, P. Marinko Sakota, präsentierte vor den Journalisten das Programm des Jugendfestivals und dessen Motto „Folge mir“. Der Franziskaner verwies dabei auf das Verlangen nach Frieden und nach der Wahrheit, das in jedem Menschen stecke. „Jesus sagt zu uns: Folge mir nach. Diese jungen Leute finden diesen Wunsch nach Jesus und nach Frieden genau hier“, sagte P. Marinko.

Aus Anlass des 30. Jugendfestivals hat die kroatische Post in Mostar eine eigene Briefmarke herausgegeben, die am Ende der Pressekonferenz vom Verkaufsleiter Josip Bulic an Erzbischof Henryk Hoser und P. Marinko überreicht wurde. (FOTO)