Zweiter Tag des 33. Jugendfestivals: Rosenkranz, Zeugnisse, Gebet, Katechese, Messe, Prozession...

Datum: 03.08.2022.

Am zweiten Tag des Mladifestes (2. August 2022) begann das Programm mit dem Rosenkranzgebet auf dem Erscheinungsberg. Eine große Zahl von Gläubigen und jungen Menschen aus der ganzen Welt stieg heute früh auf den Erscheinungsberg, wo um 6 Uhr das Gebet des freudenreichen Rosenkranzes stattfand, das der Medjugorje-Pfarrer P. Marinko Šakota und der Seher Ivan Dragićević vorbeteten. Die „Schlangen“ vor den Beichtstühlen waren den ganzen Tag lang, und da es das Fest Unserer Lieben Frau von den Engeln war, waren sie sogar noch länger.

Am Außenaltar begann das Programm um neun Uhr, das vom Pfarrer von Medjugorje, P. Marinko Šakota, geleitet wurde, und dann hielt der Provinzial der Franziskanerprovinz Herzegowina, P. Jozo Grbeš, die Morgenkatechese für die Jugendlichen. Die Frage nach dem Vergänglichen bzw. dem Wesentlichen, die Frage nach der Einfachheit, dem authentischen Leben und den Werten, die wir leben, stand im Mittelpunkt seiner Katechese.

„Diese Spiritualität der Einfachheit sagt uns, dass wir keinen Sinn in dem finden können, was nicht Bestand hat, sondern nur in den bleibenden Wirklichkeiten. Ich glaube, dass wir das oft in unserem Alltag erleben - an den Orten, wo wir leben, und in den Werken, die wir tun - dass wir die Vergänglichkeit der Dinge spüren, dass nichts von Dauer ist, und dann bemühen wir uns um Realitäten, die bleiben. Oh, wie wichtig es ist, diese Unterscheidung zwischen dem Vergänglichen und dem Unvergänglichen zu treffen, zwischen dem, was bleibt, und dem, was verschwindet, denn die Vergänglichkeit der Dinge erzeugt eine Leere in uns. Ich glaube, und ich glaube auch, dass ich damit nicht alleine bin, dass das größte Problem unserer Zeit in der Leere liegt, den Nichtigkeiten, die in uns einen Mangel an Essentiellem und eine große Leere erzeugen. Daher ist die Frage nach dem Vergänglichen und dem Wesentlichen eine Frage des Lebens. Indem wir uns des Vergänglichen im Leben und in den Ereignissen bewusst werden, werden wir uns auch des Beständigen bewusst, und wenn wir uns des Beständigen bewusst werden, werden wir verstehen, was wesentlich ist, und wir werden verstehen, was in uns göttlich ist“, sagte P. Jozo Grbeš.

Das Zeugnis ihres Lebens legte Maisa Araf aus dem Heiligen Land ab, wo sie in einem kleinen christlichen Dorf in Galiläa lebt. In diesem Jahr ist sie Mitglied des internationalen Chors and Orchesters. Sie erzählte, dass dies ihr zehntes Mal in Medjugorje und ihre fünfte Teilnahme am Mladifest-Chor sei. Sie hatte bis 2013 nichts von Medjugorje gehört, aber dann besuchte die Seherin Vicka ihr Land und bezeugte Medjugorje und die Botschaft der Königin des Friedens. Sie fühlte, dass sie der ferne und unbekannte Ort Medjugorje anzog. Sie sagte weiter, dass sie seit acht Jahren Mitglied der Marianischen Bewegung ist, die auf der göttlichen Barmherzigkeit basiert. Den Jugendlichen gab sie am Ende ihres Zeugnisses einen Rat:

„Weiht euch jeden Tag Maria und Jesus und ihr werdet deren Gegenwart spüren und wie sie euch mit ihren Gaben erfüllen, und ihr werdet volles Vertrauen in sie bekommen“, riet Maisa. Nach ihr wandte sich an die Jugendlichen der Weihbischof der Diözese Saporischschja-Charkiw aus der Ukraine Msgr. Jan Sobilo. Er betonte, dass niemand nur zufällig in Medjugorje sei, sondern dass jeder von uns speziell eingeladen und von der Königin des Friedens ausgewählt werde. Das spürte er auch, als er in der zweiten Hälfte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zum ersten Mal nach Medjugorje kam.

„Die ganze Zeit fühlte ich die reale Präsenz der Muttergottes, die meine Hand hielt und mir alle Geheimnisse von Medjugorje zeigte“, sagte Bischof Sobilo. Er gab den Jugendlichen Zeugnis von den vielen guten Früchten des großen Baumes Medjugorje, die auch seine Diözese erntet. Er erinnerte auch an die schwierigen Kriegszeiten, die seine Ukraine und die Ukrainer durchmachen.

"Soldaten, mit denen ich in letzter Zeit oft kommuniziere, sagen, dass in den schlimmsten Fällen, wenn Menschen die Hoffnung verlieren, Hilfe vom Himmel kommt. Sie erkennen, dass das Gebet, das Fasten und der über sie ausgebreitete Mantel der reinsten Jungfrau Maria sie vor Verletzung und Tod schützt. Unsere Soldaten verlassen sich auf eine sehr mächtige Waffe – den Rosenkranz“, sagte Msgr. Sobilo.

Im Nachmittagsprogramm gab der Italiener Davide Colono sein Zeugnis vor den Anwesenden. Er erzählte von seinen Familienproblemen, die Scheidung und die Wiederversöhnung mit seiner Frau - dank seiner Besuche und Gebete in Medjugorje. Dann betete man wie jeden Abend den Rosenkranz. Die zentrale Abendmesse zelebrierte Pater Massimo Fusarelli, der Generalminister des Franziskanerordens, der zu Beginn seiner Predigt sagte, er nehme „mit Freude die Einladung an, heute hier bei Ihnen zu sein, Exzellenz Mons. Aldo Cavalli".

„Ich konnte mir nicht vorstellen, mit eigenen Augen ein solches Ereignis, zu sehen, die vielen Menschen, den Glauben und das Gebet. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Herr Jesus immer noch junge Menschen faszinieren und einladen kann, ihm zu begegnen, zum Glauben, und ihm mit ihrem ganzen Leben nachzufolgen, das voller Erwartung in die Zukunft ist, auch in dieser Zeit, die uns die Zukunft zu stehlen scheint.

Heute ist nicht irgendein Tag, sondern der 2. August, der Tag, an dem wir Franziskaner zusammen mit der ganzen Kirche demütig um den Ablass von Assisi bitten und ihn auch empfangen können. Unsere Liebe Frau von den Engeln hat den heiligen Franziskus in dieser Kapelle in Portiunkula empfangen, die er selbst sehr liebte, und sie empfängt auch heute viele, die um die Vergebung des Herrn bitten. Heute empfängt sie in dieser Franziskaner- und Pfarrkirche uns alle, besonders alle jungen Menschen, die noch immer nach dem Frieden, der Ruhe und dem wahren Trost rufen“, sagte Pater Massimo. Er bezog sich auch auf den Evangeliumsbericht von der Verkündigung an Maria, die er als „einzigartig und originell in der gesamten Bibel“ bezeichnete.

„Liebe junge Leute, wenn das Wort des Herrn Jesus uns erreicht und unser Herz verletzt, sind wir zuerst verloren. Das ist die Erfahrung vieler von uns, weil es ein Wort ist, das größer ist als das unsere, es ist neu im Vergleich zu dem, was wir sagen können. Diese Überraschung, diese Verlorenheit und auch die Angst vor dem Wort, die uns drängt, aus dem eigenen Ich herauszutreten und uns nach dem Angesicht des Herrn Jesus auszurichten, tun uns gut. Wie können wir dieses Wort des Herrn annehmen? Maria bleibt weiterhin ausgerichtet auf das Wort, das sie hört, sie wird nie müde, es zu empfangen. In alten Darstellungen wird Maria mit dem Buch des Wortes Gottes in ihrem Schoß dargestellt, während sie auf Jesus wartet. Maria hat dieses Wort in ihrem Herzen aufgenommen, bevor sie es leiblich geboren hat. Maria zeigt uns den Weg, täglich auf das Evangelium zu hören, in Stille darin zu verweilen und dieses Wort einfach als Glaubensweg in unser Leben aufzunehmen. Ist eine Umkehr möglich? Ja, wenn wir das Evangelium jeden Tag leben'', sagte Pater Massimo Fusarelli, und dankte den jungen Menschen in Medjugorje für ihr Zeugnis.

''Ich möchte euch für euer Zeugnis danken. Ihr kommt aus der ganzen Welt. Danke für Euer Lebenszeugnis, Glaubenszeugnis und Gebet. Der Herr ist zufrieden. Die Jungfrau Maria frohlockt, und ich glaube auch, dass der heilige Franziskus heute und hier lächelt und uns allen hilft, die Tür der Vergebung des Herrn zu öffnen'', waren die Worte, mit denen P. Massimo Fusarelli seine Predigt beendete.

Zusammen 550 Erzbischöfe, Bischöfe und Priester konzelebrierten, und nach der Messe folgten eine Prozession mit der Statue Unserer Lieben Frau und die Anbetung Jesu im Allerheiligsten Altarsakrament. (FOTO)