In Medjugorje wurde der 44. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes gefeiert – Hier wuchsen die Früchte, die die ganze Welt nähren

Datum: 27.06.2025.

Am Mittwoch, dem 25. Juni, dem 44. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes in Medjugorje, kamen neben zahlreichen Pilgern aus Kroatien und Bosnien/Herzegowina auch Pilgergruppen aus der Ukraine, der Slowakei, Tschechien, Polen, Portugal, Belgien, der Schweiz, Österreich, Deutschland, Rumänien, Slowenien, Frankreich, Irland, England, Kanada, den USA, Argentinien, Mexiko, Vietnam, Korea, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Indonesien.

Wie schon in den Tagen zuvor waren zahlreiche Pfarrmitglieder und Pilger den ganzen Tag über an allen Gebetsstätten in Medjugorje und vor den Beichtstühlen versammelt. Im Laufe des Tages wurden 21 Heilige Messen gefeiert.

Die zentrale Messe um 19 Uhr leitete Pfarrer Dr. Antonio Šakota, der Priester der Franziskanerprovinz Herzegowina und Leiter der Kroatischen Katholischen Mission in Bern.

Bei der Eröffnung der Messe sagte Pater Antonio, wie glücklich es sei, Teil dieser großen Menschenmenge zu sein, die sich heute Abend um den Tisch des Herrn versammelt hat!

„Der Herr hat durch seine Mutter auf uns geschaut und uns getröstet. Und nicht nur uns. Hier wuchsen Früchte, von denen, wie jemand sagte, heute die ganze Welt ernährt wird. Auch diejenigen erhalten Nahrung, die heute gerne bei uns wären, es aber wegen der Kriege in ihren Ländern nicht kommen können. Ihnen gelten heute besonders unsere Gebete. Deshalb, Königin des Friedens, möge der Herr auf deine Fürsprache alle, die nach Frieden hungern, mit Gütern erfüllen und die Reichen leer ausgehen lassen“, sagte Pater Antonio Šakota zu Beginn der Heiligen Messe, die mit ihm der Provinzial und Vikar der Franziskanerprovinz Herzegowina, Pater Jozo Grbeš und Pater Miro Šego, der Pfarrer von Medjugorje, Pater Zvonimir Pavičić, und 311 weitere Priester zelebrierten. Pater Stipe Iličić betete den Rosenkranz.

In seiner Predigt sagte Pater Antonio Šakota, dass wir „heute um ein Mysterium versammelt sind, das uns übersteigt und uns gleichzeitig zu freudiger Teilnahme aufruft.“

Wir Menschen sind oft nicht wirklich geneigt, an etwas teilzunehmen, das außerhalb unserer Kontrolle liegt. Realitäten, die nicht in unserer Macht stehen, aber unsere Teilnahme erfordern, bereiten uns mehr Unbehagen und Angst als Freude. Ich kann nicht. Ich bin dem nicht gewachsen. Warum ich? Was habe ich davon? Ich habe das nicht so geplant. Auch sie, die uns hierher gebracht und um ihren Sohn versammelt hat, empfand, wie wir im Evangelium hören, Unbehagen und Verwirrung, nachdem ihr der Engel verkündet hatte, dass sie die Mutter des Sohnes Gottes sein würde. Freue dich, Maria! Fürchte dich nicht, Maria! Sie, die von allen Menschen das Wort am vollkommensten zu empfangen wusste, gibt es auch heute an uns weiter: „Meine Kinder, freut euch! Liebe Kinder, fürchtet euch nicht!“ Ein ‚Hier bin ich’ kann die ganze Welt verändern. Dein ‚Hier bin ich’, mein ‚Hier bin ich’ öffnet den Himmel über unserer Welt. Und wenn du jetzt denkst oder sagst: „Na ja, fast nichts in meinem Leben war so, wie ich es mir vorgestellt habe!“ – freue dich, gerade weil es nicht so war, wie du es dir vorgestellt hast. Und wenn du hinzufügst: „Auch meine Ideen waren schön, gut und edel“ – dann scheue dich nicht, dich für Ideen zu öffnen, die viel größer sind als deine eigenen! ‚Dazu bin ich nicht fähig’ – Wer hat dir denn gesagt, dass du dazu fähig sein musst? Du wirst alles in dem tun können, der dir Kraft gibt. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt, damit ihr Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Fürchte dich nicht, glaube! Also noch einmal: Freut euch, dass ihr an dem teilhaben könnt, was an den Leiden Christi fehlt, wie der heilige Paulus sagen würde. Fürchtet euch nicht, auch wenn ihr wie Schafe unter die Wölfe gesandt werdet. In mir habt ihr Frieden, einen Frieden, den die Welt nicht geben kann. Lasst euer Herz also nicht beunruhigen und fürchtet euch nicht. Ich habe die Welt besiegt“, sagte Jesus. Pater Antonio bezog sich dabei auch auf den Beginn der Erscheinungen der Königin des Friedens in Medjugorje, als sie sagte: „Friede, Friede, Friede! Friede zwischen Mensch und Gott! Friede unter den Menschen! Friede im Menschen! Friede in der Welt!“

Worte von vor 44 Jahren scheinen heute aktuell zu sein. Und der optimistische Mensch des 21. Jahrhunderts kann sich nicht genug wundern, dass man auch heute noch Krieg führen und töten kann. Und gleichzeitig bleibt er gleichgültig. Wer hat ihn gleichgültig gemacht, weder warm noch kalt, zur schlechtesten Version seiner selbst? Der Mensch selbst hat beschlossen, allein zu gehen, ohne Gott, den Freund des Menschen. Auch jetzt gibt es niemanden mehr, der ihm sagt, dass es auch einen Feind des Menschen mit eigenem Namen gibt – den Teufel, Satan“, sagte Pater Antonio und zitierte in Bezug auf die Notwendigkeit des Friedens auch die Worte von Papst Franziskus, die er vor zehn Jahren in Sarajevo gesagt hatte: „Der Friede ist ein Geschenk und Plan Gottes für die Menschheit, die Geschichte und die gesamte Schöpfung, der immer auf Widerstand stößt von Seiten der Menschen und des Bösen.“

In dieser Schule hier lernen wir, dass es notwendig ist, Gott anzurufen. Ihn, der den, der stärker ist als der Mensch, ein für alle Mal besiegt hat. Die Dunkelheit, die über unserer Welt schwebt, gleicht einem dunklen, schwarzen Kreuz ohne Jesus. Und das Kreuz ohne Jesus war vor 2000 Jahren ein Ort des Fluches. Und wenn wir diese Szene betrachten, rufen wir: Friede, Friede, Friede. Deshalb sind wir, die Jünger Jesu in dieser Welt, die uns keine Privilegien gewährt, weil wir Christen sind, berufen, das Evangelium zu leben. Das Privileg, das wir haben,  ist Jesu Versprechen seines Friedens. Und das hebräische Wort Schalom bedeutet Vollständigkeit, Ganzheit. Und genau das wünscht sich Gott für unser Leben: dass es vollkommen und ganz ist.

Hier, in Mariens Schule, finden wir Frieden, Vollkommenheit und Ganzheit vor allem durch das Erwachen des Bewusstseins unserer Erwählung. Hier werden wir „Liebe Kinder“, „Kindlein“ genannt. Hier haben viele ihre grundlegende, einzigartige und unveräußerliche Würde (wieder)entdeckt – Kinder Gottes zu sein. Welch eine Freude ist es, einen Vater im Himmel zu haben, der immer da ist, und dass ich nicht tiefer fallen kann als in seine Arme! Welch eine Hoffnung findet sich in der Berufung durch ihn, wie der heilige Paulus sagen würde. Und so danke ich dir, Herr, dass wir an diesem Ort der Gnade entdecken, dass wir nicht bloße Produkte des Zufalls und Waisen sind, sondern deine geliebten Kinder, die es nicht sind, weil sie es verdient hätten, sondern weil du uns wolltest, weil du Liebe bist“, sagte Pater Antonio Šakota und bezog sich dabei auf die Pressekonferenz im Vatikan, bei der die Note des Dikasteriums für die Glaubenslehre „Königin des Friedens“ zur spirituellen Erfahrung von Medjugorje vorgestellt wurde und bei der Kardinal Victor Manuel Fernandez an eine der Botschaften der Muttergottes erinnerte: „Nicht alle Religionen der Welt sind vor Gott gleich. Aber ihr seid alle meine Kinder.“

„Ihr seid alle meine Kinder. Schenke auch uns, Herr, ein wenig von deinem Herzen, damit wir in den Widrigkeiten des Lebens immer das Wesentliche erkennen – wir sind alle deine Kinder – und dass wir so einander schützen, ebenso uns selbst, unsere Beziehung zu dir, Herr, und die Umwelt, in der wir leben. In dieser heiligen Schule lernen wir wieder etwas, das wir allmählich zu vergessen begonnen haben – das Opfer. Wegen dieser Selbstvergessenheit platzt die Gesellschaft aus allen Nähten, Familien zerfallen, die Kirche blutet und jeder dreht sich im Kreis um sein Ego. Der Weg zum Kreuzberg und zum Erscheinungsberg ist nicht leicht. Er erfordert Opfer. Man braucht offene Augen, um zu wissen, wohin man den Fuß setzt, Geduld, um das Ziel zu erreichen, und man muss gelegentlich innehalten, um zu hören, was der Herr auf dem Weg sagt. Es ist wichtig, jemanden bei mir zu haben, der mir helfen kann, wenn ich stolpere, und damit ich mich nicht im Dunkeln verliere. Und indem ich mich allein auf den Weg machte, gewann ich einen Bruder und eine Schwester auf dem Weg. Eine wahre Lebensschule“, sagte Pater Antonio und erinnerte uns daran, „wie viele von uns haben Entscheidungen für das ganze Leben an diesem Ort getroffen, gerade im Schweiß und in der Anstrengung am Kreuzberg und Erscheinungsberg, mit tränenden Augen in der Intimität des Beichtstuhls, in der Stille der Anbetung und am eucharistischen Tisch, als wir den Worten des Liedes ‚Für alle Liebe, liebe Mutter’ lauschten!“

„Gott spricht immer. Und seine Worte hört der Mensch, wenn er schweigt und ihm all seine Sorgen überlässt, denn er ist größer als unser Herz“, sagte Pater Antonio und ermutigte uns mit der Botschaft der Muttergottes: ‚Meine lieben Kinder, ich bin bei euch. Ich bin eure Mutter. Habt vor nichts Angst. Ich werde euch beschützen, ich werde euch führen, ich werde euch helfen. Habt keine Angst.’

Am Ende der Heiligen Messe dankte Pater Zvonimir Pavičić, der Pfarrer von Medjugorje, dem Herrn für diese Gnade und diesen Tag und dafür, dass er uns 44 Jahre lang die Königin des Friedens gesandt hat, um uns auf den richtigen Weg zu führen und zu lenken.

„Die Muttergottes ruft uns auch heute zum Gebet auf. Besonders zum Gebet um den Frieden. Folgen wir ihrem Ruf, beten und fasten wir für den Frieden. Und beten wir, dass sie immer bei uns bleibt und ihre mütterliche Fürsprache uns immer begleitet“, sagte Pater Zvonimir Pavičić, der Pfarrer von Medjugorje. Anschließend dankte er Pater. Antonio Šakota, der die Heilige Messe geleitet hatte, dem Provinzial Pater Jozo Grbeš und allen Mitbrüdern und Priestern, die konzelebriert hatten. Er dankte auch den Pfarrmitgliedern aus Vionica, die die Statue der Muttergottes getragen hatten, dem Pfarrchor Kraljica Mira und dem Bläserquartett aus Trebižat, der Polizei, dem Rettungsdienst, den Maltesern, der Bergrettung, den Wachen, Volontären, Nonnen, Seminaristen, Novizen und Priestern, die den ganzen Tag Beichten abnehmen…

Die Seher Ivan Dragićević und Marija Pavlović Lunetti beteten wie an allen Tagen der Novene zur Königin des Friedens anlässlich des 44. Jahrestages der Erscheinungen der Muttergottes das Loblied Marias ‚Hochpreise meine Seele den Herrn’, und nach der Heiligen Messe folgte die Anbetung Jesu im Allerheiligsten Altarssakrament, die in der Kirche bis sieben Uhr morgens fortgesetzt wurde.

Dem Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes ging eine Novene voraus. Neun Tage lang wurde der Rosenkranz auf dem Erscheinungsberg und am Außenaltar der Kirche des Heiligen Jakobus gebetet, wo er vor einer Menge von Gläubigen von Pfarrmitgliedern aus Medjugorje, von der Franziskanerjugend, vom Dritten Orden, den Freiwilligen der ‚Hände Mariens’ und den Bewohnern des Mutterdorfes geleitet wurde. Die Heilige Messe während der Novene wurde von Pater Antonio Musa, Pater Ljubo Kurtović und Pater Alojzije Slavko Anđelić, Fr. Zvonimir Pavičić, Fr. Danko Perutina, Fr. Miro Šego, Fr. Marin Karačić, Fr. Josip Serđo Ćavar zelebriert und am Vorabend des 44. Jahrestages der Erscheinungen Unserer Lieben Frau von Pater Dr. Ivan Landeka jr. Mit der Konzelebration von mehreren hundert Priestern während dieser neun Tage.

Am Vorabend des Jahrestages der Erscheinungen der Muttergottes, also am Fest des Heiligen Johannes des Täufers fand am Morgen der traditionelle 34. Friedensmarsch von Humac nach Medjugorje statt, der zahlreiche Pfarrmitglieder und Pilger aus aller Welt zusammenbrachte. Angeführt wurde der Marsch vom Pfarrer von Medjugorje, Pater Zvonimir Pavičić, und dem Seher Ivan Dragićević. Nach der Ankunft vor der Kirche von Medjugorje folgte eine Segnung mit dem Allerheiligsten. Am Nachmittag trafen auch die Teilnehmer der 6. Votivwallfahrt von Čitluk nach Medjugorje in Medjugorje ein. Damit endete die große Novene dieser Pfarre an die Königin des Friedens, in der sie jeden Sonntag von der Kirche von Čitluk zum Erscheinungsberg marschierten. (FOTO)